Projektdörfer


IV. Projektdorf Kersingnané

Beschreibung des Dorfes

Das Dorf Kersingnané gehört zur Landgemeinde Kouloun und liegt etwa 12 km nordöstlich der Stadt Kayes. Es erstreckt sich zwischen der Nationalstraße 1 und den Flussarmen des Flusses Colimbine, der in den Fluss Senegal mündet. In der heißen Jahreszeit trocknet der Fluss aus.

Bevölkerung und Wirtschaft

Das Dorf zählt ca. 5.000 Einwohner vornehmlich der Ethnie Peulh, aber auch Bürger der Ethnien Soninke, Bambara, Mauren und Khassonke sind vertreten.

Die Wirtschaft des Dorfes ist auf Ackerbau, Viehzucht, Kleinhandel, saisonalen Fischfang und Handwerk ausgerichtet.

Projekt zur Dorfentwicklung in Kersingnané: Grundschule
(siehe auch: Grundschulen unter Dorfprojekte)

Vorhandene Grundschule · Bei unserem Besuch in Mali im April 2006 besichtigten wir zusammen mit Herrn Niakaté und dem Direktor der vorgesetzten Schulbehörde (CAP) Herrn Sissoko aus Kayes die vorhandene öffentliche Schule in Kersingnané. Die Schule wird zur Zeit von etwa 200 Kindern besucht.

Dabei handelt es sich um ein den staatlichen Vorgaben nicht entsprechendes, zu kleines, und baufälliges dreiklassiges Lehmgebäude. Die Schule wurde bereits durch Anbauten aus Wellblech und Schilfmatten erweitert. Es fehlen außerdem Toiletten sowie ein Raum für die Lehrer und zur Lagerung von Schulmaterialien.

Empfang unserer Delegation 2008 durch viele Dorfbewohner (Kantine im Hintergrund)
Empfang unserer Delegation 2008 durch viele Dorfbewohner (Kantine im Hintergrund)

Zu unserem Programm im Rahmen unserer Reise zur Inbetriebnahme der Projekte in Samé im Jahr 2008 gehörte auch der Besuch der Schule am 13. Februar. Wir wurden von den Schülern und vielen Dorfbewohnern mit Musik und Tanz empfangen. Beeindruckend war die Besichtigung der Schule, zu der alle Schüler ihre Plätze eingenommen hatten. Allein in dem provisorischen Anbau der Schule aus Wellblech und Schilf waren mehr als 100 Kinder (erstes und zweites Schuljahr) eingepfercht. Ihre Plätze sind nur über die Bänke erreichbar. Das Holz-Dachgebälk des Schulgebäudes ist von Termiten beängstigend stark zerfressen, so dass Einsturzgefahr besteht.

In einer großen Bürgerversammlung, an der auf unseren Wunsch hin auch Frauen zugelassen wurden, kam die Projektabwicklung, insbesondere die Dorfbeteiligung, und die Dringlichkeit zur Sprache. Unser Besuch endete mit einem auf unseren Wunsch hin gelieferten Standard-Essen aus der dort vorhandenen, von Hilfswerken geförderten Schulkantine. Das gebotene Menü aus gestampfter Hirse mit einer undefinierbaren, stark wasserhaltigen Soße war für uns sicher kein Festessen, aber es ist ein Anreiz für viele Dorfbewohner, ihre Kinder zur Schule zu schicken.


Bau einer neuen Grundschule · Zum Zeitpunkt des Besuchs lag unser Antrag zur Förderung des Schulprojekts bereits beim BMZ vor. Mit unseren Spendengeldern und Mitteln des BMZ soll die im Bau befindliche Grundschule in Zusammenarbeit mit SOLISA und der Dorfbevölkerung im Februar 2009 fertiggestellt sein. Die Planung sieht auch die Installation einer Solaranlage und die Einrichtung einer Bücherei vor. Der vorgesehene Schulgarten wurde jedoch gestrichen, da die auf Viehzucht ausgerichtete Mehrheit der Peulh Ethnie kein Interesse daran hatte.